Irgendwann blickst Du dann zurück,
wie wenn Du über das nachdenkst, als dass Du Dich
einmal erlebt hast, als Du um einiges jünger gewesen bist...
... und Dir wird klar, dass dieses "Du Selbst", das Du damals
verkörpert hast, nur das Ergebnis von Bildern gewesen ist,
- von Bildern, die andere auf Dich projiziert haben ...
Du wusstest das nur nicht, weil Du keinen anderen Zustand
kanntest und deshalb nahmst Du an, das wärest "Du",
- und erst jetzt, wo genug Zeit verstrichen ist, damit diese
Bilder völlig von Dir gewichen sind, erkennst Du, was "Du"
bist, befindet sich unter all diesen Bildern, - ist älter als
diese
Bilder, älter als alle, die diese Bilder auf Dich legten, älter
als
die Gründe für diese Bilder, - und damit hebt sich die
fremdgeschaffene Sehnsucht nach einem miteinander, - was
ja nur das weitere Aufgreifen von fremden Bildern bedeutet,
die Du dann verkörperst, um weitere Gründe zu finden, nicht "Du Selbst" zu
sein,
- warum man das auch immer tut, - es ist schwer zu
glauben, dass Menschen, die so handeln, nicht wissen, was sie da
tun...
Darunter liegt das Eigentliche, - das, was "Ich bin", - und
das
verbirgt sich nicht, - es nimmt ab und an ein Bild an,
um es wieder wegzugeben, - es sucht niemanden, um mit Ihm
oder Ihr gemeinsam eine Rolle zu spielen, die von der
Erkenntnis
des eigenen Seins ablenkt, - es sucht keine Bedeutung in den
Vorstellungen von Gruppen oder Gesellschaften, - es hat das lange
getan,
um zu erlernen, warum man das tut und wie es geht und
natürlich auch, um sich eine gewisse Grundsicherheit zu
schaffen,
- um zu erlernen "Mitmensch zu sein",
- doch eben, weil es das erlernen musste, wurde Ihm klar, dass es das nicht
ist,
- es ist, was es ist, nicht was es erlernen muss,
- und um das zu sein, musste all das wieder weggegeben
werden,
musste alles ent-täuscht werden, was Teil dieser Täuschung gewesen
ist
und nun, wo Ich langsam zu mir komme und zu erleben beginne,
was ich bin, werde Ich hungrig...
Es ist nicht wirklich klar, wonach mich hungert...
In erster Linie ist es ein Ankommen, - ein Ankommen bei mir
Selbst
und dieses Ankommen ist fast so etwas wie das Gegenteil von
Hunger,
weil der Hunger ja etwas will, um einen Zustand zu erreichen
- ein fehlendes Satt-Sein, das sich selbst nicht erträgt und sich Stillen
möchte
und gerade das ist es ja nicht, wo Ich gerade meinem Ursprung
begegne,
oder besser "dem, was nach meinem Ursprung als Erstes in diese Welt getreten
ist". -
Ab dem Moment, wo mir etwas begegnet, begegnet mir eine Erinnerung.
-
Ob es mich jenseits einer Erinnerung jemals gegeben hat ?
Kann man mit einer Erinnerung beginnen ?
Beginnt man, weil man sich erinnert ?
Bin Ich hier, weil es mich nach Erinnerung hungerte ?
Ist der Hunger der Beginn der Erinnerung ?
Spätestens hier wird klar, warum es eine Selbstsuche ist,
die nicht durch Vergleiche mit Anderen erklärt werden kann. -
Der/die Andere klärt Vergleiche ab, - beide sind sich hier
begegnet
und nun vergleichen sie ihre Positionen in diesem Hier,
- aber da haben beide schon begonnen...
Und umso mehr Ich mich mit Anderen vergleiche,
desto weniger Inhalt in Bezug auf mich bleibt übrig,
- bin Ich völlig "Teil der Anderen", so bin Ich
praktisch gar nicht mehr vorhanden. -
Und wenn Ich mich dann "an mich erinnere",
erinnere Ich mich nur noch "in Bezug auf Andere an mich",
- wie wenn es mich ohne Andere niemals gegeben hätte...
Und das ist eine durchaus bemerkenswerte Sichtweise,
- gibt es doch nicht wenige andere Sichtweisen, die genau
das Gegenteil behaupten, - die die feste Überzeugung
vertreten, "sie erkennen sich erst durch die Anderen". -
Was soll das bedeuten ?
Ein Individuum, das durch sich selbst nicht wahrnehmbar ist ?
Ein Individuum, dass sich durch die Wahrnehmungen Anderer
definiert, indem es die Wahrnehmungen anderer abzieht und
dann
quasi übrigbleibt ?
Das ist für mich nicht greifbar...
Ich definiere mich durch meine Wahrnehmungen und erkenne die
Anderen, indem ich meine Wahrnehmungen abziehe,
- sonst gäbe es mich ja nicht...
Solche Unterschiede innerhalb einer Spezies ?
Das ist für mich äußerst überraschend...
Also: Ich ziehe die Anderen ab und komme so zu mir,
- allerdings ist es richtig, dass Ich "mich abziehen muss,
um zu den anderen zu kommen", - sonst fliehen die Anderen vor
mir,
- das ist der Grund, warum Ich mich nur sehr selten mit anderen
auseinandersetze,
- "ohne mich sein, ist das Ich sein für mich nicht sehr interessant
!"
- Adamon. -